Manchmal passieren Dinge, mit denen Du nicht gerechnet hast; an die Du nicht einmal dachtest. Sei's auch nur ein unerwartetes Gespräch. Ehrlich. Direkt. Schmerzvoll - so verdammt schmerzvoll. Wahrheiten, die Dir ohne Vorwarnung in's Gesicht geschleudert werden; Dir den Halt nehmen; binnen Sekunden Deine Fassade zum Einsturz bringen. Dann stehst Du da, vor diesem Menschen der Dich verbal quält. Tränenüberströmt, ohne Halt. Vielleicht überrascht, verwirrt. Ganz sicherlich nicht mehr stolz. Nein, das stolze, arrogante Mädchen hat sich zurück gezogen um der verletzten Seele Platz zu machen.
Deine Welt geriet in's wanken, Gedanken kreisen, unüberschaubare Emotionen. Dinge, die man mühsam verdrängte; vergaß aus Selbstschutz. Dinge, die Dich so oft wach hielten. Du willst es nicht hören, nicht glauben - doch die Wahrheiten stoppen nicht. Treffen Dich wie Tritte in die Magengrube; wie Fäuste in's Herz...
Anstatt still zu leiden; zu warten, bis es vorrüber ist zwingt der Alkohol Deinen Mund auf. Er verlangt, dass auch Du Deine Gedanken an's Licht bringen sollst. Aus Wut, bitterer Verzweiflung; vllt ein wenig Rechtfertigung. Du legst Deinen Schmerz offen aus. Vor diese Person, die Du eigentlich ebenso vergessen wolltest, wie den Menschen der Dich fallen ließ. Zu sehr erinnert sein Anblick, an den letzten Mann den Du geliebt & vertraut hast. Doch er steht vor Dir; drängt Dich zu reden; versetzt Dich stoßweise sechs Monate zurück - dahin, wo Du niewieder hinwolltest... Die Zeit vergeht, doch Du bemerkst es nicht.
Ein Kopf voller Gedanken; ein bleiches, nasses Gesicht überdeckt mit Striemen aus Mascara; ein verletzter Körper, eingehüllt in schwarzem Stoff. Du wankst nach Hause; suchst die Einsamkeit. Übersäht mit unsichtbaren Prellungen; Knochenbrüchen - denn die Wahrheit tut weh.
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