Montag, 2. April 2012

 
Die Sonne nicht warm genug, der Schnee kann nicht schmelzen
& die Wunde platzt immer wieder aus allen Nähten.
Egal was sie denkt, sie denkt immer nur an den einen Typen.
& sie rennt & rennt durch die Innenstadt um ihm zu begegnen.
Träumt von ihm, selbst wenn sie wach ist. Das bestätigt ihr Gefühl,
dass ihre Seele gelähmt ist, weil er ihr fehlt.
& das ist umso schlimmer wenn sie wach wird und er nicht mehr hier ist,
weil sie dann begreift, dass sie geträumt hat und er nicht mehr hier ist.
Lange her, aber kein Gras drüber gewachsen,
der Schnee bedeckt das Trümmerfeld, veredelt was die Beiden hatten.
Augenlider verkleben, die Bilder bleiben haften,
von der Zeit im Winter, den die Beiden verbrachten.
Kann sie nicht waschen, sie will seh'n wie seine Augen lachen
& hält ihn fest, auch wenn sie spürt, dass die Bilder verblassen.
Sie hört die alten Sachen, das Tape dass sie aufnahm;
sie schläft - er kehrt zurück, doch geht bei Sonnenaufgang.
Sie drückt sich fest an das Kissen; sie kann ihn spüren.
Jede Nacht, wenn sie träumt ist er für 'ne Stunde bei ihr.
Die Wahrheit simuliert in ei'm Traum, sie kann ihn fühlen -
Fingerspitzen berühren sich, beide euphorisiert.
Und egal wohin sie blickt, sie sieht immer nur sein Gesicht;
wie in 'nem Spiegelkabinett, nur das jeder von ihnen zerspringt.
Denn sie wacht auf, jeden Morgen wenn der Wecker klingelt -
die Erinnerungen bleiben, doch der Rest verschwindet.
 
Es ist nicht so, dass er fehlt,
nur dass sie diese Leere nicht füllen kann wenn er geht.
Sie sitzt betrunken zuhause, kann nicht's bewegen;
bewegt sich nur in Erinnerungen, während er seinen Sommer lebt.

Es tut nicht mehr weh,
das Herz erfroren, wie ne Pflanze unter dem Schnee.
Regungslos gefangen in Gefühl'n, keiner kann sehn,
dass die Katastrophe beginnt wenn sie von ihm träumt, doch er geht seinen Weg.
& streichelt ihren Kopf wenn sie schläft -
vielleicht ist es ja doch nicht zu spät.
Sie macht sich noch Hoffnung, doch er geht;
Gedankengänge verflochten, was ist Traum - was Realität?
Sie fühlt sich wie ein Kind, eingesperrt in einem Gitterbett,
Bedrohung riesengroß, dabei tobt hier nur ein Gewitterchen.
Aber sie spürt die Verbindung nicht, sie ist abgerissen,
Tagträume verblassen, wie Wäsche ohne Colourwaschmittel.
Sehnsucht gewichen, gewaschene Kissen,
die nicht mehr duften nach eu'ren Nächten in ihrer Hütte.
Bandsalat im Tape, die Fäden gerissen,
keine Erinnerung ans kleb'rige ficken, der Schweiß ist trocken.
Die Gläser in der Spülmaschine, der Lippenstift weggewischt -
es wird noch einen Sommer lang dauern, bis es vergessen ist.
Hauptsache der Winter geht, er ist verschwunden
& fliegt nach oben, aber sie ist hier unten.

Er flüstert ihr in's Ohr; sie kann ihn nicht hören.
Alles viel zu laut, die Stimme verzerrt.
Sein Gesicht verschwimmt, Erinnerung tot,
lachen erstickt, alles viel zu lang her.

Schnee geschmolzen, auch wenn sie wollte,
sie hat kein Platz mehr in seinem Herz.
Liebe erloschen, Tränen getrocknet,
alles vorbei, nein - sie fühlt ihn nicht mehr.

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